Sternchen oder Doppelpunkt?


Können wir das als Gesellschaft aushalten? Eine Debatte, die noch lange nicht abgeschlossen ist. Und trotzdem bemühen sich viele bereits jetzt um eine gendergerechte Sprache.

 

Welches Genderzeichen ist besser?

Können wir das aushalten? In der Praxis bemühen sich viele bereits jetzt um eine gendergerechte Sprache - und das, obwohl der Duden doch noch gar keine abschließende Regelung herausgegeben hat.

Eins ist klar: Fans des Generischen Maskulinums brauchen nicht weiterlesen. Wer aber willens ist, gesellschaftlichen Entwicklungen auch sprachlich Rechnung zu tragen, stellt sich vielleicht die Frage: Genderstern oder Gender-Doppelpunkt?  

Der Genderstern - hochoffiziell: der „Asterik“ - war schneller. Vielleicht, weil ein Stern natürlich per se etwas Charmantes hat. Allen Bedenken zum Trotz wird er bereits jetzt häufig eingesetzt - besonders bei Pluralformen. Und ja: Am Wortstamm wird ein bisschen kreativ herumgedrückt.

Der Gender-Doppelpunkt ist noch nicht ganz so verbreitet, hat aber den Vorteil, dass er zur Barrierefreiheit beiträgt. Screenreader lesen ihn nämlich tatsächlich so vor, wie er gedacht ist: als kleine Pause ("Glotti-Schlag"), die für den Gender-Gap steht.  

Egal aber, welche Form bevorzugt wird: Weniger ist mehr. Oft finden sich sprachliche Lösungen, die ein erkennbares Genderzeichen gar nicht brauchen. Ist es Ihnen aufgefallen? Dieser Text kommt komplett ohne aus.  

Sie denken, gendergerechte Sprache ist ein weites Feld, das Sie gern tiefer ergründen würden? Unsere Aufbau-Werkstatt ist genau der richtige Ort dafür.

Autor und Ansprechpartner

 

Andreas Schielke
Senior Consultant und Trainer

schielke@imug.de
+49 511 12196 23

 

... ist ausgebildeter Lehrer und Geisteswissenschaftler. Viele Jahre war er Führungskraft und Trainer im Customer-Care. Für die imug Beratungsgesellschaft ist er als Senior-Berater und Trainer im Bereich imug|customer tätig. Er qualifiziert, trainiert und coacht Mitarbeitende im Service.

Als Berater analysiert bzw. optimiert er die Kommunikation für Unternehmen aus verschiedenen Branchen und entwickelt neue Service-Konzepte.

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