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Veranstaltungen | 01.12.2017 | imug Institut

25 Jahre imug Institut: Genügsamkeit statt Konsumismus

Transformationsprozesse für einen zukunftsfähigen Konsumstil

Konsum  ist  prima.  Er  macht  Spaß,  lenkt  von  diesem  und jenem  ab  und  gehört  zu  unserem  Lebensstil  dazu.  Unser  Wohlstand  wird  häufig  mit  unserem  Konsumstil  gleichgesetzt.  Aber  der  Konsum  hat  auch  Schattenseiten.  Das  tägliche Einkaufen ist immer wieder auch anstrengend und die Herrschaft der Dinge, mit denen wir uns umgeben, wird – zumindest  in  einigen  Ausnahmesituationen  –  auch  als  Belastung empfunden. Sind wir in den Wohlstandsgesellschaften mit diesem Lebens und Konsummodell also auf dem richtigen  Weg?  Oder  könnten  oder  sollten  wir  unser  Verständnis von Wohlstand nicht berprüfen? Ist womöglich die alte Metapher  der  „Genügsamkeit“  ein  zukunftsweisender  Gegenentwurf zum Konsumismus?

Diese Fragen hat das imug Institut anlässlich seines 25. Geburtstages in einem Workshop diskutiert. Konsumismus ist, wir  hören  es  schon  wenn  wir  dem  Wortklang  nachspüren, eine  negative  Variante  von  Konsum.  Übertriebener  Konsum,  könnte  man  etwas  verkürzt  formulieren.  Die  einzelnen  Menschen,  die  Konsumenten,  geraten  in  eine  zu  große  Abhängigkeit von den Dingen, mit denen sie sich umgeben. Markenkleidung,  Marken  überhaupt,  Status  durch  Besitz,  demonstrativer  Konsum,  Konsumsucht,  etc.  Erich  Fromm  hat in den 80er Jahren von „Sein oder Haben“ gesprochen. Und in „American Psycho“ schildert Bret Easton Ellis die pathologische Seite des Konsumismus so drastisch, dass sein Buch  1995  in  Deutschland  als  jugendgefährdend  indiziert  wurde.

Heute diskutieren wir weniger die psychische Seite des Konsumismus.  Es  geht  um  den  Ressourcenverbrauch,  um  die globale  ökologische  Herausforderung,  die  mit  einem  Festhalten  am  westlichen  Konsummodell  verbunden  ist.  Angesichts  dieser  Problemlagen  –  so  eines  der  Ergebnisse  der  imug  Veranstaltung  –  sollte  die  in  „der  traditionellen  Konsumkritik“  vorherrschende  kulturpessimistische  Grundhaltung, die im Konsum immer die Gefahr der Ablenkung vom Guten, Wahren, Schönen sieht, nicht im Vordergrund stehen. Vielmehr  sollte  mit  einem  neuen  positiven  Verständnis  von  Konsum  und  vom  „Konsumenten“  gearbeitet  werden,  der  nicht  mehr  als  Verbraucher  und  Wertevernichter,  sondern  als  Produzent  und  Koproduzent  von  Lebensqualität,  individuellem Nutzen und Genuss gesehen wird.

 


Die Fragestellungen

  • Was kennzeichnet einen wirklich zukunftsfähigen Konsumstil?
  • Welche Anknüpfungspunkte und Beispiele sind wichtig?
  • Welche Widerstände, Hemmnisse hin zu einen zukunftsfähigen Konsumstil sind zu beachten?
  • Welche Strategieempfehlungen können formuliert werden und welche Akteure sind wie einzubinden?

Der Workshop

  • Ausgewiesene Experten aus den Feldern Nachhaltigkeit, Konsum, Transformation tragen vor und diskutieren.
  • Weitere Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft , Politik und der Zivilgesellschaft diskutieren mit.
  • Ein Thesenpapier in Form eines „living documents“ wird zur Verfügung gestellt und weiterentwickelt.

Der Veranstalter

  • imug Institut Führende Forschungseinrichtung im Bereich CSR und Nachhaltiger Konsum
  • 25 Jahre Das imug Institut wurde1992 gegründet. Die Experten und Gäste werden nach dem Workshop zu einer Feier im „Genügsamkeitsstil“ eingeladen.

Weitere Informationen zum Programm und den Referenten finden Sie zeitnah hier auf imug.de

Download

Dr. Ingo Schoenheit


"Konsumkritik, die auf der Höhe ihrer Zeit sein will,muss sich verantwortungsethisch auf die Nachhaltigkeitsdebatte beziehen. Die Herrschaft der Dinge
ist beherrschbar"


Das imug ist 1992 als Institut an der Leibniz Universität Hannover gegründet worden. Dem imug ging und geht es um das Ernstnehmen von Verbraucherinteressen, um echte Kundenorientierung. Viele Energiedienstleistungsunternehmen kennen und nutzen die Forschungs- und Beratungsangebote des imug. Die Geschäftsbeziehungen bestehen hier jedoch zur imug Beratungsgesellschaft, die in der Rechtsform einer GmbH zusätzlich errichtet wurde: Die Verbindung von universitärer Verbraucherforschung und mehr angewandter Marktforschung und Beratung ist nach wie vor hilfreich. „Dazu gehört auch, dass wir uns um übergeordnete Probleme unser Konsumgesellschaft kümmern“, betont Dr. Ingo Schoenheit.

Geschäftsführender Vorstand

imug Institut