Ja. Hm, eigentlich. Also nein, oder? Sozusagen.


Hannover liegt an der Leine. Ach, das wussten Sie schon? Dann fange ich anders an: "Hannover liegt ja an der Leine". Das kleine Wörtchen "ja" sagt hier eine Menge aus: Dass mir klar ist, dass Sie wissen, wo Hannover liegt. Und dass jetzt noch etwas ganz Spannendes kommt. Wieso "ganz"? Ist das nicht überflüssig? Eigentlich?  

Sie sehen: Manchmal kommt es auf das Detail an. Selbst bei so unbedeutenden Wörtern wie den Partikeln.

 

Partikel sind wichtig. Aber nicht immer.

Eigentlich sind sie eine Unsitte, die vielen Partikelwörter. Zum Beipiel, wenn die Tischrede vor lauter "äh" die Stimmung der Gäste nicht steigert. Und wem schon einmal nach dem "Das geht nicht" ein "eigentlich" über die Lippen gerutscht ist, weiß, dass es nicht wieder einzufangen ist. Aber ein "leider", eingebaut im gleichen Satz, steht für den bedauernden Gesichtsausdruck, der gerade bei schlechten Nachrichten Wunder wirken kann.

Es kommt also auf den Zusammenhang an. Da, wo die kleinen "hm" und "äh" und "sozusagen" nur anzeigen: "Ich überlege noch" - da sind sie vielleicht lästig, aber verzeihlich. Denn es geht um wörtliche Rede. Und so eine Tischrede halten ja nicht alle ständig. Deswegen übrigens auch "vielleicht": Nicht alle sind so pingelig.

Selbst, wenn wir nur zuhören, sagen wir etwas: Wir sagen "hm" und "ach" und "ja". Würden wir das nicht tun, wäre nicht klar, dass wir überhaupt zuhören. Deswegen heißen diese Partikel auch "Zuhörsignale".   

Und sogar im Schriftlichen können solche Wörtchen ihren Platz haben: Als Modalpartikel zum Beispiel. "Doch", "aber", "also" tönen unsere Aussagen ab und setzen Akzente. Wenn sie ganz fehlen, wirken unsere Texte oft steif und unpersönlich. Und das wollen wir eigentlich nicht, oder?

Texte mit persönlichem Pfiff sind aus Ihrer Sicht besser als steifer Behördenstil? Dann sind Sie in unserer Schreibwerkstatt genau richtig. Ohne Wenn und Aber.

Autor und Ansprechpartner

 

Andreas Schielke
Senior Consultant und Trainer

schielke@imug.de
+49 511 12196 23

 

... ist ausgebildeter Lehrer und Geisteswissenschaftler. Viele Jahre war er Führungskraft und Trainer im Customer-Care. Für die imug Beratungsgesellschaft ist er als Senior-Berater und Trainer im Bereich imug|customer tätig. Er qualifiziert, trainiert und coacht Mitarbeitende im Service.

Als Berater analysiert bzw. optimiert er die Kommunikation für Unternehmen aus verschiedenen Branchen und entwickelt neue Service-Konzepte.

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